MUT – Demokratische Lebenswelten in der sächsischen Jugendarbeit stärken

Das Projekt
Das Projekt reagiert auf gesellschaftliche Polarisierungen, die sich im Alltag von Jugendlichen in Form von Ablehnungshaltungen manifestieren und im Arbeitsalltag der offenen und aufsuchenden Jugendarbeit wiederfinden lassen.
Ablehnungshaltungen werden hierbei als Teil der Lebenswelt junger Menschen verstanden, welche sich aus bestehenden Anforderungen im Alltag, individuellen Erfahrungen sowie entsprechenden subjektiv-biographischen und kollektiven Deutungen speisen und als (geteilte) Erfahrungsstruktur rekonstituiert werden.
Dabei setzt das Projekt nicht an einer allgemeinen Präventionslogik an, sondern am professionellen Blick der Fachkräfte auf ihre Praxis und im Speziellen auf ihre Adressat*innen.
Unser Angebot
Wir bieten Beratungen und Qualifizierungen für sozialpädagogische Fachkräfte der offenen und aufsuchenden Jugendarbeit sowie angrenzender Felder der Jugendhilfe, welche sich in den Handlungsfeldern Demokratiebildung und Arbeit an Ablehnungshaltungen bewegen und vor entsprechenden Herausforderungen durch ihre Adressat*innen und/oder in den Gemeinwesen stehen.
Das Projekt begleitet Fachkräfte dabei, entsprechende Prozesse der Demokratiebildung zu gestalten, welche sich gegen Ablehnungshaltungen und Ausgrenzung in den pädagogischen Kontexten und Lokalräumen wenden.
Hierfür werden Fortbildungen und kurz- bis mittelfristige Beratungen mit Fokus auf sozialpädagogische Handlungsstrategien angeboten.
Fortbildungen 2023
Den Schaltkreis öffnen. Spielerische und kreative Bearbeitung von Jugendthemen (07.-08.06.23)
Seitenwechsel. Geschlechtsspezifische Arbeit mit der Fußballfanszene (20.-21.06.23)
Alles Glitzer oder was. Jugendarbeit queersensibel gestalten (18.10.23)
Wer nicht hören will muss was. Autoritäre Praxen in der Kinder- und Jugendhilfe (30.11.23)
demoSlam - Dialogformat
Pro- und Contra, "Wir" gegen "Die Anderen" - Debatten, soweit das Auge reicht. Die gesellschaftliche Polarisierung im Zuge der Pandemie hat auch vor der Jugendarbeit kein Halt gemacht. In Gesprächen mit Andersdenkenden stoßen Fachkräfte wie Jugendliche oftmals an ihre Grenzen. (Politische) Streitgespräche enden nach erschöpfenden Debatten nicht selten mit Frust oder Resignation.
Der demoSlam bietet einen Austausch jenseits dieser Pro- und Contra- Logik. Dieses neue unterhaltsame Dialogformat bringt Menschen mit unterschiedlichen Meinungen zusammen, ohne in Streit zu verfallen oder in hitzige Diskussionen. Es vermittelt das geeignete Handwerkszeug, um sich konstruktiv über gesellschaftliche Themen auszutauschen, Andersartigkeit auszuhalten und Konfliktfähigkeit neu lernen zu können. Hier können zwei Menschen in einem Paar ihre unterschiedlichen Meinungen einem Publikum darbieten.
Beim Verständigungsworkshop bekommen die jungen Menschen das Werkszeug in die Hand. Von ausgebildeten Trainer*innen werden die Teilnehmenden zwei Tage lang begleitet und unterstützt, um für ihren "Auftritt" gut vorbereitet zu sein. Unterschiedliche Standpunkte sollen das Publikum nicht spalten und auf eine Seite ziehen, sondern eine offene und wertschätzende Auseinandersetzung mit vielfältigen Perspektiven ermöglichen - persönlich und alltagsnah.
Allgemeine Fragen zum Format, zur Teilnahme als Slammer*in oder ihr wollt selbst einen demoSlam durchführen, meldet euch gern bei:
Madeleine Just: (0371) 5 33 64 - 12
Mehr Informationen zum Format unter www.demoslam.org
Publikationen
Parkgespräche
Im Zuge der Pandemie fielen Räume für gesellschaftlichen Austausch weg. Bewohner*innen Sachsens haben sich mit ihren Themen und Problemen zunehmend ungehört und vernachlässigt gefühlt. Die Parkgespräche haben einen niedrigschwelligen Zugang zur Meinungsäußerung der Zivilgesellschaft im öffentlichen Raum ermöglicht und auf diese Weise Themen und Problemen im Erzgebirge und Vogtland Gehör verschafft. Im Anschluss wurden die Themen und Problemlagen mit Lokalraumexpert*innen der jeweiligen Standorte diskutiert. Die Ergebnisse wurden als Podcast festgehalten:
(Ge) Hör-Gänge
Nachdem der Begriff der friedlichen „Spaziergänge“ von völkisch-nationalistischen Akteuren im Zuge der Corona-Demonstrationen für ihre Ideologie vereinnahmt wurde, besetzen die „(Ge) Hör-Gänge“ den Begriff wieder neu. Der Modus des Spaziergangs ermöglichte einen niedrigschwelligen Austausch abseits formaler politischer Diskussionen. So wurde metaphorisch Bewegung in die ländlichen Regionen gebracht und demokratischen Positionen dort mehr Gehör verschafft. Die Ergebnisse wurden in Form eines Snippets festgehalten:
Veranstaltungen 2022
Fachforum: Nach uns die Kulturhauptstadt
Termin: 19. Dezember 2022
Ort: Weltecho Café, Chemnitz
Ansprechpartner*innen
AGJF Sachsen e. V.
Projekt "MUT – Demokratische Lebenswelten in der sächsischen Jugendarbeit stärken"
Neefestraße 82
09119 Chemnitz
Madeleine Just
Telefon: (0371) 5 33 64 - 12
E-Mail: madeleine.just@agjf-sachsen.de
Yvette Hauptlorenz
Telefon: (0371) 5 33 64 - 19
E-Mail: y.hauptlorenz@agjf-sachsen.de
