Fachkräfteaustausch Deutschland-Israel 2019/2022

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Durchführungszeitraum: 24.11.2019 – 01.12.2019 in Deutschland
Orte der Durchführung: Chemnitz, Dresden, Leipzig, Berlin

Durchführungszeitraum: 29. Mai 2022 – 7. Juni 2022 in Israel
Orte der Durchführung: Sderot, Be´er Sheeva, Jerusalem, Ramallah und andere

Fachkräfteaustausch Teil 1: Israel in Sachsen

Ende November 2019 begrüßten wir für 8 Tage unsere israelischen Gäste zum ersten Teil unseres Fachkräfteaustausches zwischen sächsischen Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe und Studierenden des Sapir Colleges in Israel. Inhaltliche Schwerpunkte bildeten Herausforderungen, vor denen Fachkräfte in der Organisation ihrer Arbeit in beiden Ländern stehen. Themenfelder waren demnach Migration und Integration, Gender und Diversity sowie Handlungsansätze und Studieninhalte im Kontext der Arbeit mit jungen Menschen.

In diesem Sinn besuchten wir entsprechende Projekte, Einrichtungen und Organisationen in Chemnitz, Leipzig, Dresden und Berlin. So stellten sich die Projekte Mut und Connect der AGJF Sachsen e.V. vor und zu Themen wie Migration und Demokratie in den Austausch. Dabei konnten die Teilnehmer*innen die Projekte näher kennenlernen, durch einen Input wurde ihnen die Perspektive auf Sachsen als Migrationsgesellschaft eröffnet und in einem Worldcafé bot sich durch 3 Thementischen die Gelegenheit sich zur konkreten Fallarbeit, mit Migrationsgeschichten und der fachlichen Herangehensweise an demokratische Jugendarbeit auseinanderzusetzen. Weiterhin stellten Mitarbeiter*innen der AJZ Streetwork in einem Fachgespräch ihre Arbeit und Angebote für und mit jungen Menschen in problematischen Lebenssituationen vor.

In Dresden berichtete uns bei der Neustadttour "#angekommen. Neu-Dresdner*innen zeigen euch ihre Stadt" ein syrischer Geflüchteter von seiner Flucht, Vielfalt in seiner Heimat und den Hürden des Ankommens in Deutschland. Anschließend traf sich die Gruppe mit Studierenden der Evangelischen Hochschule Dresden zur Bearbeitung und Diskussion der Themen Migration, Gender und Sozialarbeit in Deutschland und Israel. An den folgenden zwei Tagen beteiligte sich die Gruppe an der internationalen Konferenz „Into the Wild“ und nahm an Workshops, Diskussionen und Vorträgen teil.

Vor dem Abschluss in Berlin besuchten wir in Leipzig eine dezentrale Unterkunft für Geflüchtete und Asylsuchende der Diakonie Leipzig. Neben des Kennenlernens der Arbeit vor Ort und der Räumlichkeiten konnte sich die Gruppe mit einer geflüchteten Familie aus Venezuela austauschen. Im Fachgespräch mit einer Mitarbeiterin der Refugee Law Clinic konnten noch einmal viele Fragen um das Thema Asyl tiefgreifender beantwortet werden als auch der Umgang mit Migranten in Israel und Deutschland beleuchtet werden.

Rechtszeitig zu Beginn des Shabbats, den wir mit einem gemeinsamen Abendessen und den zugehörigen Ritualen begingen, waren wir in Berlin. Die verbleibende Zeit nutzen wir zur Erkundung von Sehenswürdigkeiten und historischen Orten, einem Weihnachtsmarktbesuch und dem Besuch der Berlin Bunker Story, einer Dokumentation über den Nationalsozialismus.

Fachkräfteaustausch Teil 2: Sachsen in Israel

Im Zentrum der Begegnung stand der Austausch zwischen sächsischen Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe und Fachkräften Sozialer Arbeit in israelischen Einrichtungen zu den Grundzügen der Sozial- und Jugendpolitik sowie des Managements gesellschaftlicher Veränderungsprozesse. Fachkräfte aus verschiedenen Arbeitsbereichen setzten sich mit den Schwerpunkten Migration und Integration, dem sozialpädagogischen Studium, fachliche Sichtweisen in der Arbeit mit geflüchteten sowie wohnungslosen Jugendlichen, Gender und Diversity Mainstreaming und den Herausforderungen in der Gesellschaft in Israel und Deutschland auseinander. Die Teilnehmer*innen erhielten Informationen zu sozial- und jugendpolitischen Strategien und tauschten ihre eigenen Erfahrungen im Umgang mit den Auswirkungen des dynamischen Wandels in postmodernen Gesellschaften aus.

Neben Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops, stellte die Praxis der Jugendarbeit von NGOs in Israel einen zentralen Teil der gemeinsamen Zeit dar. Inhaltlich lag der Schwerpunkt auf den Themen Vielfalt, Studium, Gender, Interkulturalität, Geschichte und Demokratie. Die israelischen Teilnehmer*innen waren Studierende der Sozialen Arbeit vom Sapir College nahe der Stadt Sderot, die sich als Freiwillige in gemeindebasierten Projekten für junge Menschen in der Region engagieren und die kurz vor dem Eintritt in die Berufspraxis stehen. Hier wurde der Austausch mit den deutschen Fachkräften als eine große Ressource verstanden. Für die Teilnehmer*innen aus Sachsen stellten die Diskussionen und die gemeinsame Zeit in theoretischen und praktischen Einheiten eine große Bereicherung dar.

Fachkräfteaustausch Deutschland-Israel 2018

Professional Exchange 2018 - Understanding and Responsibilities

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Durchführungszeitraum:             27.05.2018 – 03.06.2018 in Deutschland
Orte der Durchführung:             Chemnitz, Dresden, Leipzig, Berlin

Durchführungszeitraum:             27.10.2018 – 06.11.2018 in Israel
Orte der Durchführung:             Sderot, Be´er Sheeva, Jerusalem, Ramallah, und andere

Projektzusammenfassung

Fachkräfte verschiedener Handlungsfelder informierten sich über die Lebenswirklichkeit von Jugend, der professionellen Gestaltung von Jugendarbeit und den Schwerpunkten von Jugendpolitik in Israel und Deutschland. In den Seminaren und Vor-Ort Besuchen organisierten wir den fachlichen Austausch über Grundzüge der Sozial- und Jugendpolitik sowie die Bewältigung gesellschaftlicher Veränderungsprozesse. Durch die kooperierenden Organisationen sowie die Teilnehmer*innen war eine intensive und vor allem spezifische Befassung mit verschiedenen Perspektiven auf Jugend, Politik und Gesellschaft, wie zum Beispiel Straßenjugend, Umgang mit und Prävention von Extremismus, Jugendgewalt, Förderung der (politischen) Partizipation junger Menschen, Förderung demokratischer Kompetenzen, Umgang mit Diversität sowie Brüchen in Bildungsbiographien möglich. Die Teilnehmenden erhielten Informationen zu sozial- und jugendpolitischen Ansätze und Strategien und brachten eigene Erfahrungen ein, wie mit den Auswirkungen dynamischer Veränderungen in postmodernen Gesellschaften umgegangen wird bzw. werden könnte.

Der gesamte Austausch wurde partizipativ an den Interessen und Herausforderungen der beteiligten Organisationen ausgerichtet und handlungsorientiert umgesetzt. Neben Vorträgen, Diskussionen und fachlichen Arbeitsphasen stand vor allem die Praxis der jugendpolitischen Arbeit von NGO's in Deutschland im Zentrum der gemeinsamen Zeit.

Inhaltlich stand die fachliche Auseinandersetzung im Themenspektrum Diversity, Gender, Interkulturalität, Extremismus und Demokratie im Fokus. Die israelischen Teilnehmer*innen sind Studierende der Sozialen Arbeit des Sapir College in Sderot, die sich in der Region in vielfältiger Weise ehrenamtlich in gemeinwesenorientierten Projekten für junge Menschen engagieren und kurz vor dem Einstieg in die professionelle berufliche Praxis befinden. Hierbei wurde vor allem der Austausch mit den deutschen Fachkräften als große Ressource begriffen und die handlungsorientierte Annäherung an professionelle Praxen als transferfördernd reflektiert. Für die teilnehmenden Fachkräfte aus Sachsen war die fachliche Diskussion und die gemeinsame Arbeit in theoretischen und praktischen Einheiten eine große Bereicherung.

Kooperations- und Ansprechpartner*innen in der Maßnahme:

  • Sapir College (Israel) - http://eng.sapir.ac.il/ - Dr. Merav Moshe Grodofsky. Department of Social Work. Meravmo@sapir.ac.il
  • AGJF Sachsen e.V. (Germany) – www.agjf-sachsen.de - Ricardo Glaser. ricardo.glaser@agjf-sachsen.de
  • LAK Mobile Jugendarbeit Sachsen e.V. (Germany) – www.mja-sachsen.de - Simone Stüber. Geschäftsführende Bildungsreferentin. lak@mja-sachsen.de
  • LAG Mädchen und junge Frauen in Sachsen e.V. (Germany) – www.maedchenarbeit-sachsen.de - Katrin Schröter-Hüttich. Geschäftsführende Bildungsreferentin. schroeter@maedchenarbeit-sachsen.de
  • LAG Jungen- und Männerarbeit e.V. (Germany) – www.juma-sachsen.de - Peter Bienwald. Geschäftsführender Bildungsreferent. peter.bienwald@juma-sachsen.de
  • Evangelische Hochschule Dresden – www.ehs-dresden.de - Prof. Dr. Franziska Wächter. franziska.waechter@ehs-dresden.de
  • Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur – www.htwk-leipzig.de - Prof. Dr. Heike Förster. heike.foerster@htwk-leipzig.de

 

Project summary

Professionals from various work fields learned about the lifeworld of youth, the professional design of youth work and the priorities of youth politics in Israel and Germany. In the seminars and on-site visits, we organized the exchange of the main features of social and youth policy as well as the management of social change processes. The cooperating organizations as well as the participants had an intensive and, above all, specific approach to different perspectives on youth, politics and society, such as street youth, dealing with and prevention of extremism, youth violence, promotion of (political) participation of young people, promotion of democratic competences, dealing with diversity and breaks in education biographies. Participants were given information on social and youth policies and strategies and shared their own experiences of how to deal with the effects of dynamic change in postmodern societies.

The entire exchange was participatively planned and implemented to the interests and challenges of the organizations involved. In addition to lectures, discussions and professional work phases, the practice of the youth work of NGOs in Germany was a central part of the common time.

In terms of content, the focus was on subject-specific discussions on the topics of diversity, gender, interculturality, extremism and democracy. The Israeli participants are social work students from Sapir College in Sderot, who are volunteering in community-based projects for young people in the region in a variety of ways and are about to enter professional practice. Here, the exchange with the German professionals was understood as a great resource. For the participants from Saxony the discussions and the joint work in theoretical and practical units was a great enrichment.